Hautarztbesuch: Was passiert beim Dermatologen?

Dr. med. Anne Gürtler Hautärztin

Der (erste) Hautarztbesuch mag aufregend sein. Vielleicht hast du schon einiges über die Behandlung gehört oder bist gar nicht sicher, wie du einen Termin beim Dermatologen bekommst. Unsere Hautärztin Dr. med. Anne Gürtler beantwortet dir die wichtigsten Fragen.So weißt du genau, was auf dich zukommt und bist bestens vorbereitet.

Wie wird man Hautarzt oder Hautärztin?

Nach einem mindestens sechsjährigen Medizinstudium folgt die Spezialisierung zum Facharzt bzw. zur Fachärztin über mindestens weitere fünf Jahre an einer Hautklinik und/oder in einer Praxis. Hierbei werden theoretische und praktische Fertigkeiten erlernt. Die komplette Ausbildung dauert demnach mindestens elf Jahre.

Womit beschäftigt sich ein Hautarzt bzw. eine Hautärztin?

Nur wenige Menschen wissen, dass die korrekte Bezeichnung eines Hautarztes bzw. einer Hautärztin Facharzt für Dermatologie und Venerologie lautet. Dies bedeutet die Lehre von Haut- und Geschlechtserkrankungen. Die Dermatologie ist ein großes medizinischen Fach mit vielen Überschneidungen zu anderen Fachbereichen und tausenden eigenständigen Diagnosen. Hierzu gehören entzündliche, infektiöse, autoimmune, onkologische und allergologische Erkrankungen.

Wie unterscheidet sich ein Hautarzt von einem Dermatologen?

Zwischen einem Hautarzt und einem Dermatologen gibt es keinen Unterschied.

Wann brauche ich einen Termin beim Dermatologen und wann gehe ich zum Hausarzt oder zum Kosmetiker?

Hautärzte betreuen Patient:innen jeden Alters mit Veränderungen an Haut und/oder Schleimhäuten. Einige Hausärzte bieten ein „Hautscreening“ an. Bei speziellen Fragestellungen sollte jedoch unbedingt eine Vorstellung bei einem Hautfacharzt erfolgen. Kosmetiker könnten für Behandlungen wie Hautreinigung/Hautpeelings und Produktberatung konsultiert werden. Bei Hautkrankheiten ist eine (zusätzliche) Vorstellung bei einem Hautfacharzt jedoch dringend empfohlen.

Wie läuft ein Hautarztbesuch ab? Wie wird eine Diagnose gestellt?

Ein geübter dermatologischer Blick kann die meisten Hauterkrankungen innerhalb weniger Sekunden benennen und unterscheiden. Hierbei interessiert den Dermatologen oder die Dermatologin die Fragen Was sehe ich? und Wo sehe ich es? Um die Verteilung von Hautveränderungen richtig zu erkennen, werden Patient:innen daher oft gebeten ihre Kleidung auszuziehen. Falls eine Diagnose nicht unmittelbar durch Betrachtung der Haut gestellt werden kann, kommen weitere Untersuchungen hinzu. Das können zum Beispiel Hautabstriche auf Bakterien/Pilze oder eine Hautprobenentnahme sein.

Welche Hautkrankheiten erkennt ein Hautarzt oder eine Hautärztin?

Alle Veränderungen der Haut und/oder Schleimhäute kann ein Hautarzt oder eine Hautärztin benennen, unterscheiden und gezielt behandeln.

Was passiert bei einem Hautscreening?

Bei einem Hautscreening werden Haut und einsehbare Schleimhäute von Kopf bis Fußangeschaut. Hierbei hat jeder Hautarzt und jede Hautärztin ein eigenes Vorgehen, um nichts zu übersehen – inklusive Kopfhaut, Mundschleimhaut, äußerer Genitalbereich, Zehenzwischenräume. Besonderer Fokus liegt auf pigmentierten Hautveränderungen(„Muttermale“). Auffällige Läsionen werden mit einer Lupe („Dermatoskop“) näher betrachtet. Da jeder Mensch die eigene Haut am besten kennt, sollte der Dermatologe bzw. die Dermatologin auf neue oder veränderte Hautstellen aktiv hingewiesen werden. Zudem werden Vorerkrankungen, bekannte Allergien und Medikamenteneinnahme abgefragt. Ein Hautscreening dauert hierbei zwischen 5–20 Minuten und ist nicht schmerzhaft.

Ab wann und wie oft sollte man zur Vorsorge zum Hautarzt gehen?

Ein Hautscreening ist in Deutschland für alle ab 35 Jahren alle zwei Jahre empfohlen. Bei Häufungen von Hautkrebs in der Familie oder bekannten Hauterkrankungen kann dies jedoch individuell angepasst werden.

Wie bekomme ich einen Hautarzt-Termin?

Bei vielen Hautärzt:innen kann direkt ein Termin vereinbart werden. Einige benötigen eine Überweisung des Hausarztes. Große Kliniken bieten zudem oft eine Notfallsprechstunde ohne Terminvereinbarung an.

Was kostet ein Hautarztbesuch?

Bei einer medizinischen Fragestellung werden Beratung und Behandlung durch die Krankenkassen übernommen. Ästhetische/kosmetische dermatologische Anliegen wie zum Beispiel Filler-Behandlungen zur Faltenkorrektur müssen in der Regel selbst gezahlt werden.

Hautärztin Dr. med. Anne Gürtler

Dr. med. Anne Gürtler arbeitet als Hautärztin und Ernährungsmedizinerin an der dermatologischen Universitätsklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Sie ist Teil des ärztlichen Teams der Akne und Rosazea Spezialsprechstunde sowie der Abteilung für operative und ästhetische Dermatologie. Ihre wissenschaftliche Arbeitsgruppe erforscht im Rahmen von klinischen Studien den Einfluss der Ernährung auf den Schweregrad von Hauterkrankungen. Darüberhinaus schreibt sie für nkm Blogartikel, in denen sie dermatologische Fragen beantwortet und ernährungsmedizinische Empfehlungen für eine gesunde Haut ausspricht. Ihrem klinischen Alltag kannst du auf Instagram unter @dermahealthnutrition folgen.

Hautärztin Dr. med. Anne Gürtler

Dr. med. Anne Gürtler arbeitet als Hautärztin und Ernährungsmedizinerin an der dermatologischen Universitätsklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Sie ist Teil des ärztlichen Teams der Akne und Rosazea Spezialsprechstunde sowie der Abteilung für operative und ästhetische Dermatologie. Ihre wissenschaftliche Arbeitsgruppe erforscht im Rahmen von klinischen Studien den Einfluss der Ernährung auf den Schweregrad von Hauterkrankungen. Darüberhinaus schreibt sie für nkm Blogartikel, in denen sie dermatologische Fragen beantwortet und ernährungsmedizinische Empfehlungen für eine gesunde Haut ausspricht. Ihrem klinischen Alltag kannst du auf Instagram unter @dermahealthnutrition folgen.

Das könnte dich auch interessieren

Rosazea

Rosazea

Was ist Rosazea? Und wie unterscheidet sie sich zu Akne? Unsere Hautärztin Dr. med. Anne Gürtler erklärt dir, woran du eine Rosazea erkennst und wie du deine betroffene Gesichtshaut richtig pflegst.

Reibeisenhaut (Keratosis pilaris)

Reibeisenhaut (Keratosis pilaris)

Was ist eine Reibeisenhaut (Keratosis pilaris) und wie entsteht sie? Unsere Hautärztin Dr. med. Anne Gürtler erklärt dir, woran du sie erkennst und wie du deine betroffene Haut richtig pflegst.

Was ist eine Periorale Dermatitis?

Was ist eine Periorale Dermatitis?

Trockene, schuppige Haut und ein Spannungsgefühl – das sind Anzeichen für eine Periorale Dermatitis. Ob du darunter leidest und was hilft, erfährst du in diesem Artikel.